Das war spannend – denn Tote schweigen nicht!
200 interessierte Zuhörer lauschten dem spannenden Vortrag von Rechtsmediziner Professor Dr. Klaus Püschel am 31. März im Bürgerhaus von Henstedt-Ulzburg, der aus seiner jahrzehntelangen Arbeit als Leiter des rechtsmedizinischen Instituts an dem Universitätsklinikum Eppendorf berichtete. Es gehe bei dieser Arbeit nicht nur um Aufklärung von nicht natürlichen Todesfällen, sondern auch um Forschung bei der Bekämpfung von Krankheiten. Hamburg sei weltweit das einzige Institut gewesen, welches in der ersten Phase der Corona-Pandemie alle Toten obduzierte und damit sehr stark zu den aktuellen Behandlungsmethoden beigetragen habe.
Eine zweite Leichenschau sei nach seiner Ansicht immer notwendig, um zweifelhafte Todesfälle weitestgehend nicht unentdeckt bleiben zu lassen. Seine Auslandseinsätze bei Flugzeugabstürzen, der Tsunami-Katastrophe, bei aufgefundenen Massengräbern in Kriegsgebieten stellten die Gerichtsmedizin insbesondere bei der Identifizierung der Verstorbenen vor besondere Herausforderungen.
Professor Dr. Püschel berichtet dann über viele interessante Einzelfälle, in denen die Gerichtsmedizin zur Aufklärung von Kriminalfällen beitragen konnte. Fälle aus Dithmarschen, der Fall des sogenannten Heidemörders und einige andere waren darunter. Der prominenteste Fall war der Tod von Uwe Barschel.
Dieser Vortragsabend wurde gemeinsam von der Volkshochschule Henstedt-Ulzburg und der Bürgerstiftung Henstedt-Ulzburg veranstaltet. Alle Zuhörer gingen nach zweieinhalb Stunden aufgeladen mit hoch interessanten Eindrücken nach Hause. Die Bürgerstiftung kann mit den erzielten Einnahmen auch in diesem Jahr – dem 15. Jahr ihres Bestehens – wiederum Projekte in der Jugend- und Seniorenarbeit finanzieren.